Ein erster Schritt

Wenn ich an den Sommer 2020 zurück denke, an die Tage bei Sue und Garrath, waren es andere Zeiten. Ich konnte es gar nicht erwarten, am Morgen zu frühstücken und mich auf den Weg zu machen. Keine Strecke war zu lang, kein Hügel zu steil. Das Wetter war besser, doch ich erinnere mich, auch im dichten Nebel losgefahren zu sein. Was jetzt fehlt, ist diese Leichtigkeit von damals. Das verwunderte Schauen in die Landschaft, den englischen Geist einzuatmen, den Tag in Angriff zu nehmen und jede Minute hier zu genießen. Jetzt muss ich mich aufraffen zu den Dingen, die ich mir vorgenommen habe. Die Leere, das Angefressensein hat mich nicht losgelassen, es war kein Privileg des tatsächlichen Zuhauses. Es wurde konsequent mitgenommen hierher. Es folgt mir wie ein Fluch. Morgens liegt es mir wie Blei auf der Seele, das ich erst abschütteln muss, mich aufrichten, um los zu gehen. Was früher Nahrung für Geist und Körper war, ist jetzt Last. Mich verfolgen Schuldgefühle, dem Hund nicht mehr zu bieten, ihn nicht mehr zu beschäftigen. Weil es schwer fällt, schon mich selbst zu beschäftigen. Mit mir selbst zurecht zu kommen. Doch kam heute wenigstens eine kleine Erleichterung. Nämlich dass es keinen Weg heraus gibt, außer es zuzugeben. Das Wort nicht länger zu verleugnen. Altersdepression.

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