Italien hat schon wieder verloren. Schweiz auch. Norwegen? Für zwei Wochen zu wenig Zeit und zu weit. Ein dritter Urlaub auf Gower würde mir die Ehrenbürgerschaft von Penmaen einbringen, aber Gower ist auch übersichtlich, in den letzten zwei Jahren haben ich Gower ziemlich abgegrast. Schottland? North Wales? Nur bei garantiert gleichem Wetter wie in 2006 (36°C in London, 28°C auf Gower, drei Badetage in zwei Wochen, Wanderungen wegen Hitze abgebrochen). Eher unwahrscheinlich. Lange Rede, kurzer Sinn: Cornwall war noch Option von 2006 und sollte es in diesem Jahr werden.

Nur … Cottages in Cornwall sind teuer und tatsächlich auch schon Ende 2006 stark gebucht. Also ein wenig Flexibilität beweisen und wechseln nach einer ersten Woche von Dean Heaven in Coverack in den Norden in Jenny‘ Cottage nach Pendeen. Auch die An- und Abreise werden gegenüber früheren Versionen umgebaut, es wird nämlich auf der Hinfahrt bei Betty und Alastair in Dover übernachtet, zurück dann in Dunkerque im Gens de Mer. Soweit die Rahmenplanung.

Etwas mehr über Cornwall

Cornwall ist die westlichste Grafschaft Englands und auch Großbritanniens, begrenzt von viel Wasser im Norden und Süden, im Osten an Devon grenzend. Der Fluß Tamar bildet die Grenze zwischen Devon und Cornwall. Mit nur einer einzigen Großstadt, nämlich Truro, die gleichzeitig Verwaltungssitz ist, ist Cornwall stark ländlich geprägt. Gut 3500km² groß, etwas mehr als eine halbe Million Einwohner, ist Cornwall heute vom Tourismus abhängig, der einen großen Anteil an Einnahmen sichert. Trotzdem ist Cornwall auf das individuelle Einkommen gerechnet immer noch eine der ärmsten Gegenden in England. Historisch bekannt und auch heute noch optisch dominiert ist Cornwall als ein Zentrum des Bergbaus. Dazu später mehr.

Camilla, Prince Charles‘ Ehefrau, ist die Princess of Cornwall, Charles selbst besitzt in Cornwall erhebliche Mengen Land. Die wohl bekannteste Ecke hier ist Land’s End, der westlichste Punkt Kontinental-Europas. Dann wäre noch zu erwähnen, dass von Lizard die erste Funk-Verbindung über den Atlantik lief, hier auch die erste Satelliten-Station für den Telefonverkehr in die USA lag und St. Ives allen Liebhabern von Herz-Schmerz-Büchern wohl bekannt sein sollte. Das Adjektiv zu Cornwall ist ‚kornisch‘, die Namensherkunft von Cornwall geht in die Richtung „Kornische Waliser“. Das ist auch soweit plausibel, weil man Cornwall ja von Wales aus auch sehen kann (kleiner Scherz). So weit, so gut.

Die englische Wikipedia-Site hat einen sehr ausführlichen Artikel über Cornwall zu bieten. Die deutsche Version ist nicht ganz so ausführlich, aber immer noch sehr brauchbar.

Two weeks in Cornwall

Donnerstag, 5. Juli 2007: Die unvermeidliche Anreise

Was soll man da sagen? Das Auto weiß ja fast schon alleine wo es hin soll. 8:30h losfahren, ein größerer Stau auf der A40 vor Bochum lässt mich auf die A42 ausweichen, Essen-Borbeck ab und in Mülheim wieder auf die A40 Richtung Venlo. Ansonsten für Ferienzeiten erstaunlich viel Verkehr, immer wieder Knubbel und Verzögerungen, bis eben nach der holländischen Grenze, da wird es ruhiger. 15:00h endlich Ankunft im Hafen von Calais, keine besonderen Vorkommnisse. Bis auf 15 Minuten Zeit zum Einchecken. Immer wieder Regen, erst in Calais kommt die Sonne heraus und das Wetter scheint sich zu bessern.

Eigentlich war geplant auf der Hinreise in Dunkerque zu übernachten, es fand sich aber in der Umgebung kein freies Hotel. Seltsam. Spätestens beim Einchecken in Calais wird der Grund klar: Unmengen von Fahrzeugen mit Tour de France-Lackierung warten auf die Fähre nach Dover. Denn die Tour de France beginnt morgen in London und führt über Canterbury und Dunkerque weiter. Seafrance ist Sponsor der Tour. Hätte man heute Station in Oostende oder De Haan gemacht, hätte sich für die Hinfahrt auch ein Hotel auf dem Kontinent gefunden. Und dann besser auf der Rückfahrt in Dover übernachtet. (Nachtrag: was auch tatsächlich besser gewesen wäre …)

Um so schöner wieder in Dover aufzuschlagen und für heute nur noch die paar Meter bis in die Castle Road zu Betty und Alistair fahren zu müssen. Nach dem üblichen Prozedere (Alistair möchte nämlich immer schon abends wissen, wann man frühstücken möchte und was) geht es noch etwas durch die Stadt, und so gelangt man per Zufall auf die Hügelseite gegenüber von Dover Castle und stellt fest, dass man dort nicht nur ausgiebig wandern kann, sondern sich dort auch bis in das 20. Jahrhundert eine riesige Garnisons-Anlage befand, eine der größten Militärstationen auf der Insel. Mit einem Schacht mit drei ineinander verschachtelten Treppen, durch den Soldaten schnellstens zum Hafen kamen. Viele Tafeln erklären die Geschichte und die Hintergründe der Anlage. Das Ganze heißt Western Heights und liegt, wie gesagt, gegenüber dem Burgberg. Hätte man mehr Zeit und hätte es nicht wieder angefangen zu regnen sicher eine Sache für eine längere Untersuchung. So also noch in der Stadt bei Subways ein Sandwich verdrückt und ohne Barbecue-Lärm unter dem Fenster, wie in 2006 und 2005, in Ruhe einschlafen.

Freitag, 6. Juli 2007: Von Dover nach Coverack

Das traditionelle Frühstück im Churchill House hat den großen Vorteil, dass man erst einmal satt ist. Zusätzlich nutzt man am besten wieder den direkt neben der M20 links liegenden Sainsbury’s nahe Folkestone zum Einkauf von Milch, Eiern und anderen frischen Lebensmitteln. So eine 12V-Auto-Kühlbox ist doch eine feine Sache.

Gegenüber der Exmouth-Reise in 2002 haben ich mich diesmal zu einer anderen Route zur Anfahrt entschieden, nämlich über die A303 (mehr dazu unten in einem Kasten). Ab Exeter die A30 nach Bodmin, über weitere Nebenstraßen nach Truro, Helston und zuletzt, als die großen Schüsseln der Goonhilly Earth Station zu sehen sind, ist es nicht mehr weit von Coverack entfernt. Sicher ist die Strecke interessanter, aber immerhin kommt man so erst gegen 16:45h in Coverack an. Für die Rückfahrt muss das noch verifiziert werden. Ach ja, je weiter man Richtung Westen kommt, desto kleiner werden die Wolken, bis bei Bodmin die Sonne die Regie übernimmt. So erreicht man Coverack bei freundlichem Wetter und Sonnenschein, wo man doch in Dover bei Regen abgefahren ist.

Der erste Eindruck von Coverack ist durchaus positiv: ein nettes kleines Örtchen direkt am Meer, eine brauchbare Infrastruktur. Coverack ist ein schöner Ort mit einer angenehmen Atmosphäre.

Nach dem Abendessen geht es noch ein wenig durch die Gegend, man schaut sich den Ort etwas an, lernt einen geselligen Kater kennen, der einen eine ganze Weile auf dem Spaziergang begleitet und landet wieder im Ferienhaus, Dean Haven. Zu Dean Haven später mehr. Nebenbei ist es hier, trotz Ortszentrum, nachts totenstill. Zusammen mit der freundlichen Umgebung eine positive Einstimmung. Also noch ein ordentliches Glas Wein zum Absacken, planen der nächsten Tage, in’s Bett fallen und hoffen auf sich so fortsetzendes Wetter.

 

Samstag, 7. Juli 2007: Eine erste Wanderung

Es ist nicht unbedingt so, dass manche Gewalttouren von vornherein so abzusehen sind. Sondern das passiert oft so wie an diesem Tag. Das Wetter ist prima, die Sonne scheint und es ist nicht wirklich heiß, der Wind kühlt angenehm. Der South West Coastal Path ist ein fast vorbildlich ausgeschilderter und dokumentierter Wanderweg von Minehead um Devon und Cornwall herum bis Poole. Insgesamt 830 Meilen Weg, führt er auch rund um Lizard herum, und so auch durch Coverack. Also vorausschauend an diesem Morgen mit Wasser, Brötchen und einem fix gemachten Spaghetti-Bohnen-Salat bewaffnet und es geht los Richtung Kennack Sands, ausgewiesen sind in Coverack 6.5 Meilen.

Der Teil des Weges in Coverack zeigt zuerst etwas mehr von Coverack selbst. Danach führt er fast überall oberhalb der Klippen entlang, es bietet sich einen Abstecher auf die Landzunge Chynhall Points an, kurzer Aufenthalt an der Hai-Beobachtungsstation auf Black Head und Eintragen in das Gästebuch oder Pausen an Stellen mit wunderschönen Aussichten. All dies verlängert die Gehzeit doch spürbar. Gleiches gilt für den Skulpturen-Garten eines hier ansässigen Künstlers, der unerwartet auftaucht. Auch mit dem Durchqueren von Einschnitten und Buchten verlangsamt sich der Schnitt, denn man muss einmal ganz runter und dann wieder nach oben. Mit wirklich strammen Durchgehen ist hier nicht viel drin. Aber die Aussichten auf das türkisblaue Wasser, die Klippen und Buchten machen schnelles Fortkommen eh wenig sinnvoll. Es ist der übliche Wechsel aus dem Alltagsleben in den Urlaub und das kann man genießen.

 

So gegen 14:30 erreicht man so den kleinen Strand Kennack Sands, dort gibt es zwei Coffee Shops und einen großen Campingplatz mit Mobile Homes. Etwas am Strand verweilen und noch ein Päuschen einlegen. Eigentlich könnte man nun ja auch mit dem Bus nach Coverack zurück fahren, so der Gedanke, das Mädchen an der Pommes-Bude verkündet jedoch mit Bedauern, dass die nächste Bushaltestelle erst im 2.5 Meilen entfernten Cadgwith liegt, und der letzte Bus von dort heute in 20 Minuten fährt (übrigens gibt es hier den Begriff half four, halb vier). Kismet, also die gleiche Strecke zurück per pedes. Dabei ist die Ordnance Survery Explorer Map natürlich immer eine Hilfe, aber laufen muss man dann selbst.

Diesmal einen Zahn zulegen, nicht mehr lange aufhalten und so kommt man recht ermattet um 18:15h wieder in Coverack an. Was schließen wir daraus? Wenn man unbekannte Strecken angeht sollte man sich auch darüber Gedanken machen, wie man wieder zurück kommt. Und wann und wo der letzte Bus fährt. Egal, eine schöne Tour war es trotz der 14 Meilen Strecke, es gab großartiges Wetter und ich habe einen prima Sonnenbrand auf Armen und Nacken. Abendessen, Schluss für heute.

Sonntag, 8. Juli 2007: Lizard Point – Kynance Cove – Cadgwith – Lizard

Wow, schon wieder gutes Wetter. Also lieber wieder auf die Beine machen und dieses Mal etwas besser planen. Oder sich vornehmen zu planen.

Buch #1 listet für The Lizard auch eine Wanderung rund um Lizard Point, den südlichsten Punkt der britischen Insel. Das sei einer die unverzichtbaren Orte, also auch die Wanderung gemacht, die mit 13km Strecke angegeben ist. Vom Parkplatz am Lizard Lighthouse (NT, der NT-Sticker im Auto spart 2.50€ bis 5€ Parkgebühr) geht es hinunter zum Lizard Point, eine alte Lifeboat Station von 1914 liegt dort, etwas die bedeutungsschwangere Atmosphäre genossen, danach wieder auf dem Coastal Path weiter Richtung Kynance Cove. Nach etwa 2.5 Meilen kommt man dort an, wobei dieser Wegabschnitt wirklich schön ist, an den teils sehr steil abstürzenden Klippen entlang geht und wieder eine Aussicht auf den mal rauhen und ursprünglichen, mal sanften und grünen Teil der Insel bietet. Der Weg ist hier sehr gepflegt, Treppen führen herunter und wieder rauf. Im Übrigen ist es nicht so voll wie erwartet, zwar einige Besucher, aber nirgendwo drängelt sich irgendetwas.

Orte wie die Bucht Kynance Cove erlebt man selten. Die Bucht liegt windgeschützt, daher wachsen dort seltene Flechten und Pflanzen. Hier wird auch gebadet, eine Gaststätte sorgt für das leibliche Wohl und die vielen kleinen Felsen und Wiesen laden zum Pausieren und Verweilen ein. Ein selten schöner Platz. Es geht aber weiter und hinauf auf die Hochebene Lizard Down. Diesen Weg sollte man tunlichst nach mindestens einer Woche Trockenzeit einschlagen, sonst müht man sich durch Schlammlöcher und zur Steigerung bringt eine dicke dunkle Wolke noch einen Regenschauer. Dieser Abschnitt ist nun nicht unbedingt der Knaller, außer man ist an den 791 verschiedenen Heidekraut-Arten interessiert. Über diese Hochfläche gelangt man zur alten Kirche St. Grade’s, dort endlich ein Platz zum verspäteten Mittagsmahl. Die Kirche ist recht alt und typisch für Kirchen hier. Weiter geht es nach Cadgwith hinein.

Cadgwith ist ein uriger Flecken, ein winziges Fischerdorf, hineingezwängt in die Cadgwith Cove. Trotzdem gibt es hier zwei Restaurants der besseren Klasse, zwei Cafes und ein paar Läden. Aber der Ort ist klein, mit dem Auto kaum befahrbar. Eben urig und alt. Rechts und links der Bucht stehen jedoch ein paar Häuschen an den Hängen, die sicher nicht schlecht betuchten Leuten gehören. Denn schön ist die Ecke allemal. Von Cadgwith führt wieder der Coastal Path zurück Richtung Lizard Point. Und auch dieser Abschnitt ist gut zu gehen, wenn auch wieder mit mehreren Auf- und Abstiegen. Und interessant allemal, die Aussichten auf die Küstenbereiche und die Gegend lassen das Prädikat „Area Of Outstanding Natural Beauty“ gerechtfertigt erscheinen. Sicher auch deshalb stehen viele Bereiche unter dem Schutz des National Trust.

Nach bald 5 Meilen erreicht man wieder Lizard Point, passiert noch einige nennenswerte Sehenswürdigkeiten wie die alte Lloyd’s Signal Station (wo die Reederei früher über Flaggensignale Nachrichten an ihre Schiffe gab), Lizard Wireless (von hier unternahm Marconi seine ersten Funkverbindungen), die wieder in Betrieb befindliche Rettungsstation, das alte und vornehme Housel Bay Hotel, die steilen Aufstiegen durch Buchten auf steinigen Treppen etc. pp. Ein interessanter Weg, den ich auch immer zu gehen empfehlen würde. Nur hat sich der Autor wohl etwas vertan, es sind sicher nicht 13km, sondern mindestens 13 Meilen. So melden sich nun langsam die Beinmuskeln, bevor man am Lizard Point ankomt, den restlichen Kaffee und das Wasser vernichtet und sich wieder auf den Heimweg macht. Nicht ohne zum ersten Mal feststellen zu müssen, dass die Navigation auf Lizard mit dem Auto nicht ganz so einfach ist.

Ok, wurde mal wieder eine Ganztages-Tour, wo doch heute mal einen Gang zurückschaltet werden sollte. Kynance Cove, Cadgwith und Lizard Point bleiben jedoch Orte, die man gesehen haben sollte, und möglichst auch etwas weiträumiger erkundet. Der Costal Path lädt dazu ein, der Weg zeigt die Halbinsel The Lizard von ihrer schönsten Seite.

Montag, 9. Juli 2007: Coverack – Porthoustan – St. Kaverne – Coverack

Ein kurzer Schauer am Morgen gilt als Warnung, dass es auch anderes Wetter sein könnte. Ansonsten kommt kurze Zeit später wieder die Sonne hervor. Über den ganzen Tag wechseln Wolken und Sonne, aber es bleibt trocken, auch wenn es nicht gerade warm heute ist, das Thermometer geht kaum über 15°C.

Es geht den Coastal Path heute in nordöstliche Richtung. Der Weg ist mal wieder sehr matschig und oft nur langsam zu gehen, auch wenn einige Wiesen am Meer zum Verweilen einladen würden. Man passiert Lowland Point, den in vollem Betrieb befindlichen Steinbruch Dean Quarry und hält sich dann in Richtung Porthoustan, wo eine Bank am Strand zum Mittagessen einlädt und zum noch etwas in der Sonne sitzen bleiben. Porthoustan hat nun nicht wirklich etwas zu bieten, lediglich Tauchschulen nutzen den Ort, weil man mit dem Auto bis an den steinigen Strand fahren kann. Von Porthoustan geht es nun nicht den Coastal Path weiter, sondern nach Norden zurück, in Richtung St. Kaverne statt Coverack. Es wird der übliche Weg über das Innere von The Lizard, über Weiden und Wiesen und auch über Höfe. Der Weg ist gut ausgeschildert. Nach einiger Gehzeit erreicht man St. Kaverne, den nächstgrößeren Ort neben Coverack.

Das erhoffte Eis-Cafe findet sich dort nicht, lediglich eine alte, wundersame Kirche, einen Supermarkt und zwei Pubs. Fast jede Kirche hier hat so eine schöne kleine, alte Orgel, meistens nur einmanualig, aber bis zu acht Register. Ich würde ja mal gerne … aber vermutlich würde dann der Küster auftauchen und mich rausschmeißen. Also Finger weg.

Es geht doch nicht mit dem Bus zurück, sondern die 2.5 Meilen nach Coverack zu Fuß. Der erste Teil ist sogar ganz nett, allerdings verschwindet der in der Karte eingezeichnete Weg mitten in einer Wiese, man irrt eine Zeit lang in den matschigen und unübersichtlichen, mit hohem Farn bedeckten Feldern herum, bis man dann mehr aus Zufall als beabsichtigt über das Anwesen The Kilter wieder auf die Straße nach Coverack kommt.

Der Abschnitt des Coastal Path von Coverack bis Porthoustan ist nicht so sehenswert, teilweise in sehr feuchtem Zustand. Zwar gibt es immer wieder auch nette Ecken, wobei einen auch oft die gepflegten Häuser und Gärten überraschen. Da stehen wirklich schöne Anwesen herum, oft an diesen Stellen nicht erwartet. Jedoch Porthoustan und St. Kaverne sind keine wirklichen Sehenswürdigkeiten, wenn auch nicht hässlich oder nervig. So wird der Tag als „auf jeden Fall draußen gewesen“ abgebucht und es gibt Hoffnung auf stabiles Wetter am folgenden Tag.

Coverack und das Dean Haven Cottage

Coverack ist ein altes Fischerdörfchen, und diese Geschichte ist nicht zu übersehen. Gelegen in einer kleinen Bucht ist der Ort ganz schmuck, die Infrastruktur ist im Vergleich zu den anderen kleinen Orten im Osten von The Lizard sogar gut: zwei Hotels, ein netter Coffee Shop, eine Art Bäckerei und Eisladen (das Roskilly’s Eis ist tatsächlich sehr lecker), ein Post Office, das auch Trödelkram verkauft. Zwei Andenkenläden, ein Laden mit Textilien und Sportgeräten, die einzige Jugendherberge auf Lizard, ein Laden einer lokalen Malerin. Das Lifeboat House Seafood Restaurant ist für gutes und frisches Essen bekannt, sieht knuffig und gemütlich aus, Take Away geht vorne, Eingang zum Restaurant vom Hafen aus; zum Ausprobieren hat die Zeit und Gelegenheit gefehlt. Das Harbour Inn ist eine Art Bistro und liefert die Unvermeidlichen wie Pizza, Fish & Chips sowie Toasts und belegte Baguettes. Cream Teas gibt es mehrfach im Ort. Brenda’s Shop hat von Wurst und Würstchen, Toast und Brötchen über Konserven und Obst bis hin zu Fahrradöl und Hundefutter alles zu bieten, was man so alltäglich braucht. Nicht zu vergessen ein überraschend vielfältiges Angebot an Wein. Ab 4£ aufwärts.

Bleibt noch das Ferienhaus, Dean Haven (die Bilder bei Mullion Cottages sind autentisch). Von außen nicht gerade ein Schmuckstück der Straße, aber mit einem kleinen Garten und Sitzbank vor der Tür, exotischen Blumen im Vorgarten und einem Parkplatz für’s Auto. Innen entpuppt sich das alte Häuschen als eine helle, freundliche Unterkunft, nett eingerichtet und mit allem an Board, was man in der Küche und sonst so braucht. Auch ein DVD-Player ist da, Radio und ein Fön, Korkenzieher und Weingläser, sogar ein Adapter für deutsche Netzstecker. Es ist typisch für Ferienhäuser, die Privatleuten gehören und dementsprechend mit persönlichem Interesse gepflegt sind. Es ist sicher von außen nicht das schönste Ferienhaus, aber auf jeden Fall freundlich und gut ausgestattet. Außerdem, und das war etwas überraschend, sind es nur wenige Schritte in den Ort, zum Einkaufen und in dem Ortskern, und bis zum Wasser. So dass man abends auch noch mal an das Meer gehen kann, oder bis 18:00h bei Brenda noch die eine oder anderen Kleinigkeit besorgen kann. Wer ein etwas schöneres Haus sucht: gegenüber, gleiche Straße, ist noch ein Cottage mit sehr nettem Garten.

Dienstag, 10. Juli 2007: St. Anthony – Helfort (Point) – St. Anthony, Gweek

In der Nacht gibt’s Regen, der sich bis zum Morgen zum Glück verzogen hat. Es ist den Tag über wolkig und bedeckt, aber außer ein paar Tröpfchen bleibt es trocken. Bei um die 15°C. Auch nicht gerade warm.

Heute mal keine großen Touren, dafür mit dem Auto in Richtung Helfort River. Eigentlich sollte es dort die beschriebene Runde in Buch 2 geben, es wird aber kurzfristig umgebucht und nach St. Anthony weiter gefahren, um von dort den Costal Path bis Helfort zu gehen. Helfort deshalb, um einen Eindruck vom Helfort River zu bekommen, einer großen Bucht, die diesen Teil von Lizard vom oberen Teil um Falmouth herum abteilt. Man könnte es auch einen Fjord nennen. St. Anthony ist ein Ort bestehend aus einigen wenigen Häusern, einer Kirche, einem Laden für Tauch- und Segelbedarf einschließlich Ersatzteilen sowie einem Bootsverleih. Kein unschöner Ort, aber eben klein.

Der Weg nach Helfort über den Coastal Path entpuppt sich wieder als gepflegte Schlammschlacht, entweder wegen der zwei Wochen Regen zuvor, oder wegen der von oben herablaufenen Bäche. Auch zu sehen gibt es wenig, weil der Weg in den Wäldchen rund um Helfort River verläuft. Nur vereinzelt gibt es Abstecher zu kleinen Buchten. Dafür dienen die Bächlein am Wegesrand als gelegentliche willkommene Schuh-Waschanlage. Nach drei Meilen kommt man nach Helfort. Der wieder ist ein ganz netter Ort, mit Post Office und Lädchen sowie einer Kneipe, die bekannt für gutes Bar Food sein soll. Durch den Ort muss man erst einen Bogen machen, bis eine Brücke über einen Bach führt, bevor es weiter nach Helfort Point geht. Dort ist Finito, es sei denn, man möchte die kleine Fähre auf die andere Seite nehmen oder ein Boot mieten. Kaffee-Pause.

Zurück kann man als Alternative den Weg über das Inland nehmen, erst als Weg nach Manaccan ausgewiesen, später auch nach St. Anthony (siehe Karte 3).

Dieser Weg ist wesentlich trockener und angenehmer, aber ein Country Walk, durch die Farmen und auch privaten Grundstücke hindurch. Zum Schluss gelangt man wieder an den Gillan Creek, einen Seitenarm des Helfort River. Bei High Tide ein Tummelplatz für kleine Böötchen und Segler, ein netter Platz. Hier stößt man wieder auf den Coastal Path, er führt wieder zurück nach St. Anthony, wo noch die Kirche besichtigt wird.

Zum Abschluss des Tages noch ein Abstecher nach Gweek, ein schon größerer Ort mit einer Segelschiff-Werft, dort liegt auch das Seal Sanctuary, ein kleiner Park mit Seehunden und Streichelzoo (wer gerne Seehunde streichelt). Leider schon geschlossen, aber ein kleiner Park dient dem üblichen Abendessen aus dem Rucksack. Gweek ist nichts Aufregendes, aber zum Kaffetrinken oder Eis-Essen oder auch Einkaufen reicht es allemal.

Also kein besonders aufregender Tag, keine aufregende Tour, aber so gesehen ist Helfort River schon sehenswert, und sicher für Lizard typisch. Aufgeregt haben mich höchstens die Schlammlöcher auf dem Coastal Path. Den Weg zurück nach St. Anthony fand ich dagegen sehr nett, ein richtiger gepflegter Country Walk. Und lasst mir die vielen leckeren Wald-Erdbeeren in Trudgwell in Ruhe!

Mittwoch, 11. Juli 2007: Penrose – Loe Pool – Porthleven – Tremearne – Penrose

Der Morgen begrüßt mit Sonne, nur ein paar weißen Wölkchen sind zu sehen und es herrscht angenehme Temperatur. Also Karte raus und mal auf die westliche Seite von Lizard.

Erst einmal Richtung Helston, abbiegen nach Porthleven, man fährt aber nicht auf der Hauptstraße bis in den Ort durch, sondern biegt kurz vor Porthleven in Penrose Hill nach links ab. Dort liegt in kleiner NT-Parkplatz, Penrose Car Park (sehr einsam, keine Wertsachen im Auto lassen). Von dort aus geht ein kleiner Fußweg in ein Waldgebiet, kurz später kommt man in eine parkähnliche Anlage, vermutlich der ehemalige Park des Anwesens Penrose. Auf teils asphaltierten, teils geschotterten Wegen könnte man nun ganz um den Loe Pool herum gehen. Dieser See entstand, als eine Sanddüne, Loe Bar, eine Bucht vom Meer abtrennte und sich dieser See bildete. Es geht auf der westlichen Seite des Sees entlang Richtung Loe Bar, wo man wieder auf den Strand trifft. Und eben diese Düne mit Namen Loe Bar. Zum Baden eignet sich dieser Strand nicht besonders, der Meeresboden fällt sehr steil ab und es bilden sich gefährliche Unterstömungen. Aber interessant ist, wie sich an diesem Strand das Gestein sortiert: von fast feinem Sand über alle Zwischenstufen bis zu größeren Kieseln.

Der lange Strand und die durch die Dünen führenden Wanderweg laden zu einem längeren Spaziergang ein, so geht es dann noch ein Stück Richtung Süden am Strand entlang. Übrigens auch auffällig: praktisch keine Muscheln, aber auch kein Tang. Noch eine Besonderheit findet man hier, nämlich Schiefer, der von schwarz über grau und ocker bis zu silbrig hier auftaucht. Nach dem Mittag geht es wieder weiter nördlich und so kommt man nach Porthleven.

Im Gegensatz zu vielen anderen Flecken verdient Porthleven die Bezeichnung Ferien-Ort. Zwei Pubs, mehrere Restaurants, Cafe, Supermarkt, Andenkenläden, Bistro, Tauchsport-Bedarf, Kleidung, Zeitschriften. Sehr viele Ferienhäuser und Ferienwohnungen, viele kleine Guest Houses und B&B. Zeit für einen Kaffee und ein Roskilly’s Eis. Der Ort hat eine sichtbare städtische Struktur und ist für The Lizard auch recht groß. Es ist ein sogar sehr nettes Örtchen, wirklich einen Besuch wert. Neben Coverack wäre Porthleven als Urlaubsort ebenso empfehlenwert.

Es geht den Coastal Path weiter Richtung Nordwest, dies nun auch mal wieder ein sehenswerter Abschnitt ohne Matsche und Schikanen, wie auch schon der Weg von Loe Bar nach Porthleven. Unerreichbare Buchten und kleine Strände, einsame Häuser auf den Klippen. Erst bei Tremearne Farm geht es zurück, wobei eine verlassene alte Zinn-Mine noch zu sehen ist, die in den Klippen liegt. Dies ist aber zu weit für heute, zurück nach Porthleven, durch die Stadt hinter der Kirche wieder hinauf nach Penrose Hill, diesmal aber auf der Straße, wo sich der Verkehr in Grenzen hält. Gegen 17:00h wieder am Auto, Heimkehr nach Coverack und als Sahnehäubchen noch kurzfristig ein ordentliches Verfransen Richtung Lizard. So lernt man die Örtchen und unbeschilderten Straßen auf Lizard schätzen.

Schöner Tag, schöne Tour, schönes Wetter. Was will man mehr?

Donnerstag, 12. Juli 2007: Glendurgan Garden, Falmouth

Schon am Morgen hängt der Nebel bis auf’s Meer. Kein Tag für große Unternehmungen. Dann also mit dem Auto nach Falmouth und ein wenig den Glendurgan Garden anschauen, einen Garten ehemals stinkreicher Leute, heute in der Hand des NT. Kein so großer Garten wie z.B. Greenway in Devon, auch im Vergleich zu anderen Gärten in Devon nicht wesentlich anders. Aber ausreichend für einen Rundgang von anderthalb Stunden. Nett.

Weiter nach Falmouth City Center, Parken am Swan Pool, 1.50£ für eine Tageskarte sind ein fairer Kurs. Ein bisschen Seebad-Atmosphäre, ein bisschen Stadtluft. Zu besichtigen wäre das Glendennis Castle, aber mir fehlt dazu im Moment so die rechte Lust. Dafür gibt es auf dem Parkplatz am Swan Pool beim Parken einen Gutschein für eine Tasse Tee im Beach Cafe. Also ausdrucken, ausschneiden und eine kostenlose Tasse Tee genießen.

Zurück in Coverack schon mal erstes Packen und Laden, morgen früh Standortwechsel nach Pendeen. Hoffentlich ist dort das Wetter etwas besser. Hier drüben war es den ganzen Tag nebelig außer direkt unten am Meer. Aber die 20 Meilen machen den Kohl bestimmt nicht fett. Was das Wetter angeht.

 

The Lizard und The Gower – eine Gegenüberstellung

Darf man, kann man, soll man überhaupt diese beiden Halbinseln vergleichen? Warum nicht? Es geht ja nicht um Gewinner und Verlierer, schöner oder hässlicher. Man mag einwenden, dass Lizard doch so viel größer sei. Und Gower eben nicht Cornwall. Aber warum sollen die Namen in Cornwall so seltsam sein, wo doch Llanelli, Cwm Ivy oder Pwldu Pen ohne Kenntnisse der walisischen Sprache auch kaum richtig raus kommt? Also.

Erst einmal die Gemeinsamkeiten von The Lizard und The Gower. Beide sind angenehm unaufgeregt, ruhig, sauber, freundlich und übersichtlich. Steht man mit der aufgeschlagenen Karte irgendwo herum, wird man sofort gefragt „Can I help?“. Eine Menge Wanderwege, teils sehr klar, teils weniger klar beschildert. Ersteres überwiegt. Dass entgegenkommende Wanderer nicht grüßen, ist die Ausnahme. Hunde gibt es auch eine Menge, aber man wird nicht angekläfft. Ein Hund auf einer zu überquerenden Farm kam sogar freundlich auf Besucher zu, begrüßte jeden und trollte sich wieder unter einen Anhänger. Noch mehr Gemeinsamkeiten: eine Menge schmucke Häuser bis hin zu beeindruckenden Villas und Gutshäusern, wunderschöne Cottages, Palmen, riesige Fuchsienhecken, uralte Wege und Mauern, viele Blumen, uralte undurchdringbare Wäldchen. Und Nebenstraßen sind gerade breit genug für ein Auto. Kommt ein Auto entgegen, muss einer zurück. Ist der Entgegenkommende ein LKW oder Bus, sogar eventuell viel weiter zurück, bis eine passende Ausweichstelle kommt. So viel zu Gemeinsamkeiten.

Was Lizard im Vergleich zu Gower nicht hat: die unvergleichlichen Strände, die Vielschichtigkeit von hohen Hügeln und langen Küstenlinien, die landschaftliche Vielfältigkeit. Dafür ist Gower beschränkter in den Möglichkeiten, eben kleiner. Insgesamt wird man auf The Lizard mehr und längere Wandermöglichkeiten finden, da kommt die Größe in’s Spiel. The Lizard hat als Oberzentren Falmouth, Truro und Helston, Gower hat nur Swansea. Swansea reicht mir. An Gower ist nicht nur die Küste interessant, sondern auch das Innere der Insel. Lizard besteht auf der Fläche überwiegend aus Weiden und Feldern. Wenn man es so formulieren möchte, ist The Gower weniger kommerziell, etwas ursprünglicher.

Ist Lizard touristischer als Gower? Eigentlich nein, vielleicht die westliche Küste ab Lizard Point aufwärts mehr als die östliche. Lizard hat Lizard’s Point, Kynance Cove, Helford River und den langen Coastal Path. Aber Gower hat auch The Mumbles, Worm’s Head, Llangenith (wo im Sommer die Surfer einfallen). An schönen Sommer-Wochenenden findet man auf dem Parkplatz der Northhill Farm auf Gower auch keinen Platz mehr für eine Briefmarke. Beide sind Areas Of Outstanding Natural Beauty, zurecht. Beide sind gepflegt und aufgeräumt, haben ihre sehr schönen Ecken, verträumte Plätzchen und sind eher beschaulich und ruhig. Lizard ist auch nicht überlaufen oder laut, am Lizard’s Point war weniger los als an Worm’s Head bei bestem Wetter.

Trotzdem würde ich Gower Attribute zugestehen, die Lizard nicht hat, und die sehr subjektiv sind. Gower ist gediegener, vielschichtiger und in seiner Vielfältigkeit in sich geschlossener. Lizard hat keine Goonhilly Station, die hätte man dort nie zugelassen, auch keine Streichelzoos. Gower ist etwas mehr heile Welt. Und Gower hat The Old School House.

Am Ende sind beide wunderschöne Fleckchen Erde mit Charakter, Reiz und beeindruckender Natur. Dabei bleibt Gower immer noch ein wenig Geheimtip, ist deshalb noch ruhiger. Ist halt einen Tucken schöner, lieblicher und abwechselungsreicher. Wenn auch kleiner.

Freitag, 13. Juli 2007: Coverack – St. Michael’s Mount – Pendeen

Regen, Nebel, Wind ohne Ende, so beginnt die Abreise in Coverack. Letzte Sachen in’s Auto und Richtung Penwith an der Südküste kurz vor dem Ende der britischen Hauptinsel. Die Insel ist hier nicht mehr so besonders breit. Um den Tag hinter sich zu bringen, empfiehlt sich eigentlich Einkaufen und Mittagessen in Penzance, der lokalen Großstadt in dieser Ecke; da aber kurz vor dem Passieren von Marazion der Regen mal aufhört, und der Tag eh lang genug ist, fährt man besser die wenigen Meilen herunter zu St. Michael’s Mount, der Burg auf der Insel. Einfach nur mal schauen.

St. Michael’s Mount ist das Gegenstück zum französischen St. Michel, nur viel kleiner. Das ehemalige Kloster, späterer Wohnsitz einer britischen Adelsfamilie, liegt auf einer Insel vor Marazion, ist bei Ebbe über einen Causeway zu erreichen. Und da Ebbe ist, und das Wetter für Stadtbummel auch nicht der Knaller ist, geht man natürlich auch hinüber. St. Michael’s Mount gehört heute dem National Trust, so dass zwar im Marazion 2£ Parkgebühren fällig werden, aber nicht die 6.40£ Eintritt in die Burg.

Wie viele Adelssitze ist auch diese Burg ein Sammelsurium von Bildern, Alltagsgegenständen und alldem, was im 19. Jahrhundert dem Adel das Leben angenehm gemacht hat. Große Schilder mit Erläuterungen geben an, was in diesem Raum so war, zeigen historische Hintergründe bis hin zu einer Schilderung des Zusammenlebens der Menschen dort, von den Dienstmädchen über den Butler und den House Keeper bis hin zur eigentlichen Familie. Die Anlage ist insgesamt nicht sehr groß, eigentlich gehört aber noch ein Garten dazu, dessen Besichtigung aber der wieder einsetzende Regen vermiest. Dann bei gutem Wetter noch mal hierher, sind ja nur ein paar Meilen von Pendeen.

Bevor der Rückweg zum Auto angetreten wird, gibt es heute wegen der fortgeschrittenen Zeit ein Mittagessen im Restaurant Boathouse Loft des NT in der Anlage. Seit fast einer Woche die erste warme Mittagsmahlzeit, aber die Jacket Potatos mit Salat sind für mich ein komplettes Essen. Und das mit einer Menge Thunfisch oder Gemüse zu einem für die Position akzeptablen Preis. Trotzdem muss man für Essen in der Regel £ = € rechnen.

Inzwischen ist Ebbe vorbei, der Causeway steht unter Wasser. Aber kein Thema, kleine Boote übernehmen nun den Transport der Besucher von und zur Insel. Bei dem heftigen Wind schon eine schaukelige Angelegenheit, trotzdem lluschtig. Macht noch mal 1£ pro Nase. Egal. Bis die Schulklasse vor unserer Schlange verstaut ist, dauert es eine Weile, dann sind die Anleger am Festland belegt und man muss mit dem Boot quer in den Wellen warten. Solche Spontantouren sind immer wieder ein Abenteuer. Oder enden so.

Penzance wird nur wegen des am Rande liegenden Tesco-Marktes betreten, Eindecken mit Marmelade und Senf für zuhause, Toast, Milch und Obst für die nächsten Tage. Weiter Richtung St. Just und dann nach Norden abgebogen, Richtung Pendeen. Ankunft auf der Calartha Farm mit dem Häuschen Jenny’s Cottage am Nachmittag. Noch ein kurzer Spaziergang zum Pendeen Lighthouse, heftiger Kampf gegen den Sturm und Schluss für heute. Für morgen spricht der Wetterbericht von besserem Wetter. We’ll see.

Das Stein-Geheimnis

Was zum Teufel ist Serpentine Rock? Soll angeblich hier in der Gegend sehr häufig vorkommen. Aber wie sieht Serpentine aus? Irgendetwas mit Schlange halt. Ein Besuch in einem Mineralien-Laden in Lizard klärt die Frage. Forschung in der Mineralogie bringt detailliertere Angaben.

Serpentine ist eine Gruppe felsbildender Minerale aus Magnesium, Eisen oder Phyllosilikaten ((Mg, Fe)3Si2O5(OH)4); sie können des Weiteren noch Anteile anderer Elemente haben, wie Chrom, Mangan, Kobalt und Nickel. Abhängig von der Zusammensetzung bilden sich bis zu 20 verschiedene Spielarten, je nach der genauen Metallart entsteht grauer oder schwarzer Stein mit grünen, blauen oder roten Zonen. Dieser hier hat rote Zonen, ist für Lizard typisch und wird in Mengen zu Andenken verarbeitet, meistens zu Leuchttürmen oder Briefbeschwerern. Weil Leuchttürme hier so selten sind.

Der Name rührt daher, dass die gescheckte Oberfläche, gerade wenn die Steine von Meer und Sand poliert wurden, an Schlangenhaut erinnert. Dieser kleine Serpentine Rock hat nun Eingang in meine Stein-Sammlung gefunden. Und viele kleine Vertreter auch. Übrigens sollte man ihn nicht nicht lutschen, wegen der Metall-Anteile kann er toxisch wirken.

Samstag, 14. Juli 2007: Pendeen – Cape Cornwall – Pendeen

Tatsächlich, über dem Meer ist der Himmel wolkenlos, über Land zwar einige Quellwolken, aber nichts Bedrohliches. So stolpere ich an diesem Tage in eine Tour, die unwissend begonnen wurde, aber am Ende in einigen Absätzen schwer zusammenzufassen ist. Eine einstündige Video-Dokumentation würde ihr eher gerecht werden.

Etwas unterhalb der Calartha Farm, dem derzeitigen Domizil, vor dem Leuchtturn, verläuft wieder der Coastal Path. Also dort Richtung Südwesten, ausgeschildert ist Cape Cornwall, 3.5 Meilen, was auch immer dieses Cape sein mag. Zwar waren schon gestern abend im Neben die einsamen Reste einer alten Zinn-Mine zu sehen. Was man ja schon so toll fand. Was nun nach ca. 1.5 Meilen aber kam, war dann völlig überraschend. Hier stößt man auf die jüngeren Teile der Levant Mining Area, ein größeres Gebiet, wo bis in das 20. Jahrhundert hinein Zinn und Kupfer gewonnen wurden. Diese Anlage ist beeindruckend, der Coastal Path führt direkt hindurch. Oberhalb von Levant Mine liegt Geevor Mine, eine weitere Anlage, die erst 1991 außer Betrieb ging, heute Museum einschließlich Untertage-Tour. Aber zurück zur Levant Mine. Diese bestand aus einer ganzen Reihe von einzelnen Schächten, wobei zu jedem Schacht mindestens ein Beam House oder Engine House gehörte, in dem die Maschinen zur Förderung des Erzes standen. Zuerst Holz und Kohle, später auch Gas oder Öl zum Betrieb der Motoren, Pumpwerke und anderer Antriebe. Dies waren eben die Häuser mit den Kaminen. An anderen Stellen standen die Anlagen zur Aufbereitung des Erzes und zur Verhüttung. Übrigens wurde nur Zinn hier gewonnen, Kupfererz ging nach Wales, wo es genug Kohle für die Verhüttung gab. Auch die Kohle für den Betrieb der Dampfmaschinen kam aus Wales, landete weiter östlich in einem der Häfen an, wurde dann in Körben auf bis zu 200 aneinander gebundene Pferde verladen und über den Coastal Path hierher gebracht. Auf dem Weg zurück in den Hafen wurden dann die Körbe mit Kupfer-Erz beladen, das zur Verhüttung zurück nach Wales ging. Da Cornwall keine Kohlevorkommen hat und die Kupfergewinnung viel Kohle erfordert, wurde somit nur Zinn direkt vor Ort gewonnen.

Manche Minen standen auch an Stellen, wo man sich fragt, wie die dort gebaut werden konnten, z.B. unmittelbar in den Klippen direkt am Meer. Einige dieser Minen datieren zurück bis in das frühe 16. Jahrhundert, da wurde das Erz noch quasi per Hand aus dem Fels gebaggert. Wieder andere Minen haben Schächte, die horizontal abfallend unter das Meer gehen. Tatsächlich hat der planmäßige Abbau von Erz noch viel früher begonnen, nämlich schon im 11. Jahrhundert. Damals wurden die Adern direkt aus den Klippen angegraben, Schachtbau war noch unbekannt. Die heute zu sehenden Anlagen sind mit einer Akuratess gebaut, die eher an Kunst erinnert als an Bergbau. Andere Minen wieder sind erst im 20. Jahrhundert außer Betrieb gegangen. Viele dieser Bauwerke sind durch Firmen, Gemeinden und den NT erhalten geblieben, wie die Crown Mine hier rechts. Eine Tafel im Engine House erinnert daran, oben war die Mine bzw. der Schacht, unten das Pumpenhaus. Die Pumpen waren nicht wegen des Meerwassers notwendig, das kam ja nicht nicht durch den Fels, sondern wegen des Oberflächenwassers, das in die Schächte lief.

Eines dieser Maschinen-Häuser, die Beam Houses, nämlich das Levant Beam House, ist vom NT restauriert worden und kann im Betrieb besichtigt werden. Ist nur leider am Samstag geschlossen, obwohl diese Anlage zur Besichtigung empfohlen wurde, weil auch der Man Shaft für den Zugang der Bergleute in die Schächte und andere Teile der Anlage dazu gehören. So wird der Ort wieder verlassen, mit einem Haken für einen eventuellen Wiederbesuch (Wobei Rainer auf einem Trolley seine Kamera liegen lässt, was ihm von der Roscommon Farm aus eine Anderthalb-Meilen Jogging-Einlage zurück beschehrt; tatsächlich liegt die Kamera noch genau dort, wo sie vergessen wurde.)

Weiter den Costal Path, links und rechts liegen teils verschlossene, teils nur gesicherte Schächte, weitere Engine Houses, immer wieder beeindruckend, was dort scheinbar für die Ewigkeit errichtet wurde. Und manchmal auch ein wenig spooky, denn im 18. und 19. Jahrhundert muss diese Gegend einer Mondlandschaft geglichen haben, und die Arbeitsbedingungen in den Minen waren, trotz relativ guter Bezahlung für die Bergleute, für unsere Zeiten ungeheuer hart. Aufstehen um vier oder fünf, drei bis sechs Meilen Fußmarsch zur Mine, Abstieg auf Leitern in einer Dreiviertelstunde in den Schacht, 8 bis 8.5 Stunden schwerste körperliche Arbeit vor Erz. Danach Aufstieg auf Leitern in 80 bis 90 Minuten (der Hauptschacht der Levant Mine war 2000 Fuss = ca. 600m tief), Rückweg nach Hause. Bezahlte Arbeitszeit war nur die Zeit vor dem Abbauraum. Kerzen, Werkzeuge und deren Pflege mussten die Bergleute selbst bezahlen. Brutalste Arbeitsbedingungen also.

Von der Levant Mine geht es weiter nach Roscommon. Dann taucht nach dem Passieren eines Hügels Cape Cornwall auf. Und das ist eine Landzunge, die weit in das Meer ragt, ein paar Häuser stehen davor, und auf dem Hügel am Ende ein Monument. Dieses erinnert daran, dass tatsächlich bis 1870 auf dieser Halbinsel eine Mine in Betrieb war. Nach Passieren des NT-Parkplatz (kein Platz mehr frei) geht es hinauf zum Monument. Der Ausblick von da oben ist ein Traum. Man schaut auf der einen Seite hinüber zu Land’s End und die davor liegenden Strände. Vor einem eine tosende See, die in weißer Gischt über Felsen brandet, zur Rechten den Blick zurück auf die alten Zinn-Minen und die steil zum Meer abstürzenden Felsen. Man kann nicht anders als eine ganze Weile auf der kleinen Bank dort oben sitzen bleiben und nur diese Aussicht genießen, und die Atmosphäre an dieser Stelle. Cape Cornwall galt lange Zeit als der westlichste Punkt Großbritanniens, erst modernere Messungen ließen Land’s End als Gewinner dastehen. Aber Cape Cornwall ist eindeutig schöner, beeindruckender und sehenswerter.

Eigentlich könnte man nun hinüber nach St. Just gehen und von dort auf Inlandswegen zurück nach Pendeen. Da es aber zurück nach Pendeen Watch nicht nur einen Weg, sondern ein ganzes Netzwerk von Wegen gibt, geht es an der Küste wieder zurück, es geht über mal diese, mal jene Route, über die Klippen und so finden sich noch mehr Schächte und noch mehr Kurioses, Beeindruckendes und auch Einzigartiges. Wie gesagt ist es schwer, diese Tour zu beschreiben, man muss sie erlebt haben.

Durch die vielen Umwege und Abstecher werden aus 2 x 3.5 Meilen mindestens gefühlte 12 Meilen, es geht ja immer wieder teils steil hinauf und wieder herunter. Geht man nicht immer den Coastal Path, der hier an manchen Stellen nicht oder kaum sichtbar ausgeschildert ist, muss man auch mal auf sehr schmalen Wegen an den abstürzenden Klippen entlang. Hier gilt dann wieder die Empfehlung nach festen und trittsicherem Schuhwerk.

So wird aus dem Spaziergang eine Tagestour. Aber eine, die für diese Ecke zum absoluten Muss gehört. Wegen der alten Minen und wegen Cape Cornwall. Und nicht zuletzt wegen des hier so rauhen und wilden Meeres. Highly recommended.

Pendeen und Jenny’s Cottage

Über Pendeen braucht man nicht viele Worte zu verlieren. Ein Ort nahe der Küste, entstanden in der Zeit der Bergbau-Aktivitäten, nicht besonders hübsch, aber auch nicht ausgesprochen hässlich. Zwei Pubs, ein kleiner General Store, ein Fish&Chips-Laden, eine Pottery, ein Post Office, ein Geldautomat. Einzige Highlights sind die oben erwähnte Geevor Mine und der Leuchtturm. Allerdings liegt Pendeen strategisch nicht ungünstig. Auf der einen Seite die alten Minen-Anlagen, auf der anderen, östlichen Seite die besuchenswerten Felder, Hügel und Reste der Bronzezeit nach St. Ives hin. Und wegen seiner Geschichte liegt Pendeen deshalb auch nicht zufällig in dieser Ansammlung von ehemaligen Minen.

Jenny’s Cottage ist eines von drei Ferienhäusern am Rande der Calartha Farm, eine Viertelmeile von Pendeen in Richtung Leuchtturm. Das Haus stammt aus der Zeit um 1700, ist innen aber technisch und wohnlich auf aktuellem Stand. Im Vergleich zu Dean Haven ist es britischer, Dean Haven war mehr wie aus einem schwedischen Möbelhaus ausgestattet. Jenny’s Cottage ist traditionell, aber gemütlich; Wohn- und Schlafbereich liegen auf zwei Ebenen. Die Ausstattung ist, wie Dean Haven auch, vollständig, hier sogar mit Waschmaschine. Jedes der drei Cottages hat seinen eigenen Eingangsbereich mit Parkgelegenheit, obwohl ich mit dem Sharan schon ganz schön manövrieren muss, um wieder heraus zu kommen. Das Cottage ist von der Lage her prima für Ausflüge über den Coastal Path oder Richtung Penzance oder St. Ives. Da Calartha eine noch in vollem Betrieb befindliche Farm ist, ist die Umgebung auf den zweiten Blick etwas rudimentärer, aber nicht ohne Charme. Jenny’s Cottage hat einen kleinen Vorgarten und auch einen Tisch und Stühle dabei. Hat gefallen. Den vielen Einträgen im Gästebuch nach einer Menge anderer Besucher auch.

Wie in Coverack erwartete einen auch hier Gebäck, Milch und Teebeutel für einen ersten Cream Tea nach der Anreise. Sympathische Sitte.

Sonntag, 15. Juli 2007: Levant Mine, Minack Theater

Schon am frühen Morgen trommelt der Regen auf das alte Schieferdach. Also nix mit großen Touren, dafür ist ja heute die Levant Mine mit dem Beam House geöffnet und erwartet einen Besuch. Der Eintritt ist mit 5.50£ pro Nase nicht gerade billig, aber für NT-Mitglieder frei. Bei den Leuten in der Anlage ist etwas Aufregung angesagt. Die vor 20 Jahren restaurierte Dampfmaschine, eigentlich das Highlight der Ausstellung, ist defekt. Ein Bruch eines gusseisernen Seilrades ist schwerwiegend, man hat noch keine Ahnung, wie man das repariert bekommt. Dafür hört es auf zu regnen, auch gut.

Also schaut man sich erst ein Video über die Geschichte der Mine an und wartet dann mit anderen Besuchern auf unseren Führer für die Tour. Ein älterer Herr, wohl Hüter der Dampfmaschine und einer der Leute, die damals diese Maschine wieder in Gang gebracht haben, gesellt sich dann zu uns und erzählt uns etwas darüber, warum und wie gerade in Cornwall so große Erzvorkommen verfügbar wurden, und noch mehr über die Erdgeschichte und die Geologie hier. Diese Details finden sich auch in der deutschen NT-Seite dargestellt. Danach übernimmt Geoff, unser eigentlicher Führer, und führt uns fast 90 Minuten durch die doch sonst kleine Anlage, erzählt über Technik und Menschen, Entstehung und Niedergang der Mine. Die technischen Details sind schon sehr interessant, genau so aber, wie die Minenarbeiter damals lebten, wie ihr Tagesablauf aussah. Viele Details, anschaulich und verständlich dargestellt, sehr interessant gemacht. Fast könnte man sagen eben NT-Qualität. Der Besuch des Levant Beam House ist anzuraten. Danach sieht man die alten Gebäude und Anlagen hier mit anderen Augen.

Inzwischen ist es Mittagszeit, also ein Stück weiter bis St. Just fahren, dort findet sich aber auch kein geeignetes Mittagessen (das kleine Bistro auf der Ecke ist auch leicht zu übersehen, dort gab es kleine Mahlzeiten und Snacks) und so reduziert sich das Mittagessen auf Rucksackmahlzeit. Danach weiter Richtung Südküste, Land’s End links liegen gelassen, dann nach Porthcurno und zum Minack Theater.

Das Minack Theater ist in den späten 20er-Jahren des 20. Jahrhunderts entstanden, als Rowena Cade in den Klippen eine kleine Bühne errichtete, um mit einigen lokalen Schauspielern Theaterstücke aufzuführen. In den Klippen deswegen, weil ihre Mutter etwas dagegen hatte, dass die Besucher der Aufführungen ihren Rasen zertrampelten. Über die Zeit ist es Rowena Cade’s Lebenswerk geworden, daraus ein beachtliches Theater in den Klippen zu bauen, in dem klassisches Material, aber auch Musicals und Unterhaltungsstücke aufgeführt werden. Heute verfügt das Theater über eine Lichtanlage und eine Stereo-Beschallung. Gespielt wird bei Wind und Wetter.

Der Besuch solcher Aufführungen hat in etwa einen solchen Stellenwert wie Night Of The Proms, man sitzt in den Klippen auf gemauerten Bänken, unten die Aufführung, die Besucher mit Decken und Picnic bewaffnet. Eben Kult. Das Theater ist eine Attraktion, das Visitor Center zeigt Bilder und Dokumente der Entstehung und aus dem Leben von Rowena Cade. Eintritt für Besucher 3.50£, auch nicht billig, aber dafür ist der Parkplatz am Theater kostenfrei (im Gegensatz zu dem unten im Ort!). Schon allein die Pflanzen und Gewächse im Theater sind einen genaueren Blick wert.

Das Auto ist noch nicht ganz erreicht, setzt der Regen wieder ein. Wenigestens hat es nicht durchgeregnet. Aber gerade warm war es auch nicht. Also morgen weiter sehen.

Britain is changing

Besucht man Großbritannien wie ich seit Ende der 70er Jahre häufiger, hat man eine genaue Vorstellung davon, was britisch ist und was nicht. Nun im beginnenden 21. Jahrhundert muss ich in den letzten Jahren feststellen, dass auch an Britannien die Auswirkungen der Globalisierung nicht vorbeigegangen sind. Ob man das nun positiv oder negativ interpretiert, mag dahingestellt sein.

Es gab Zeiten, da konnte man Briten und Touristen schon anhand der Kleidung leicht auseinander halten. Heute, in der Zeit der Massenproduktion in Asien und globaler Distribution durch weltweit agierende Konzerne ist das schwieriger geworden. Trekkingschuhe und -Hosen, Rucksäcke, Jacken und Cappies können nur noch zugeordnet werden, wann man z.B. weiß, dass es Jack Wolfskin in UK nicht gibt. Aber wenn der ugly German seine Regenjacke der Marke Regatta in Swansea gekauft hat, kann das zu falschen Schlüssen führen. North Face? Gibt es in beiden Ländern. H&M, C&A, Aldi und Lidl in Kopenhagen, München, Cardiff und Tralee. Amerikanische Stetson Kappen und Mützen, in China produziert, weltweit vertrieben. Im Tesco und Sainsbury steht Nutella neben der Tiptree-Marmelade, liegen Herta-Würstchen und steht Oncken-Joghurt in der Kühltheke, Haribo ist hier sehr beliebt, wenn auch teuer. Barilla ist hier inzwischen auch vertreten. Gott sei Dank sind Heinz Baked Beans noch billiger als bei Edeka. Ich wollte schon Prince Charles anschreiben, ob ich eine seiner alten Regenjacken haben kann, sie sind kaum noch zu bekommen in den Läden (britische Regenjacken sind ultimativ, ich muss dringend noch eine neue mitnehmen). Dufflecoats? Fehlanzeige. Selbst in den Londoner Einkaufsstraßen. Und das in einem so an Traditionen orientierten und eher konservativen Land wie Großbritannien. Großbritanniens Alleinlage und die damit verbundene Eigenart beginnt zu schwinden.

Nun mag man der Sache auch positive Seiten abgewinnen. Schon längst steht im kleinen Cafe eines kornischen Örtchens eine italienische Espresso-Maschine. Der früher oft wenig genießbare britische Kaffee in Styropor-Bechern ist ausgestorben, kornische Roskilly’s Ice Cream ist der des in Deutschland bekannten Italieners ebenbürtig. Selbst im Pub werden als Bar Food heute Pasta und Lasagne, Salate und vegetarische Gerichte angeboten. Früher habe ich mir oft die Hacken abgelaufen um etwas Anderes als die traditionellen britischen Gerichte zu bekommen. Und selbst das Brot ist nun anders, es wird Wert auf Ballaststoffe und wenig Fett gelegt, die Produkte mit dem Siegel Organic (= Bio) überwiegen in einigen Regalabschnitten. Die komplizierten Zusammenstellungen von Decken und Laken auf britischen Betten weichen den Duvets, oder Oberbetten, wie wir sagen. Weil die Touris das so möchten? Kann sein. Aber ist das wirklich nur Fortschritt? Oft ist ja der Gewinn einer Sache auch ein Verlust einer anderen. In meinen Augen hat es ein kleines Bisschen auch mit einen Verlust an Identität zu tun.

Der vielleicht sinnvollste Gewinn an Veränderung ist der, dass nun auch in UK angefangen wird Müll zu trennen und zu recyclen. Wenn dann allerdings die Leute hilflos vor den unbekannten Boxen stehen und dann doch Plastiktüten in die Kiste für’s Papier stopfen, kann man nur konstatieren, das da noch eine Lernkurve zu durchlaufen ist.

Es hat sich Vieles verändert. Oft bin ich früher, wenn ich ein oder zwei Wochen Zeit hatte, ganz spontan in meinen alten Escort gestiegen und ohne Buchung von Fähre oder Hotel losgefahren. Einmal im Februar 1977 oder 1978 hat es mich bis nach Schottland hoch getrieben, der einbrechenden Schneekatastrophe bin ich nur dank der Unterstützung dreier LKWs heil entgangen, die mich und zwei andere Autos in einen Konvoi aufnahmen. Da war noch eine Sorglosigkeit am Werk, denn schließlich war der Motor meines Autos ja aus Kent, mit zölligen Schrauben, was sollte mir hier auf englischen Straßen schon passieren. Aber ansonsten regierten auf Britanniens Straßen damals Rover, Vauxhall, Ford und Konsorten. Heute sind die Marken Audi, Volkswagen, Toyota und Renault plus Citroen die Großen. Gut für Deutschland, Japan und Frankreich. Aber auch gut für Britannien?

Großbritannien erfährt in den letzten Jahren einen Wandel. Sollte ich feststellen, dass man an der Bushaltestelle nicht mehr in wohlgeordneten Schlangen steht, das beidseitige Fahren auf einspurigen Straßen durch das Dartmoor nicht mehr ohne Unfälle abgeht, Kreisverkehre nicht mehr ohne Chaos funktionieren, Baked Beans verschwinden oder die Briten sogar geschlossen auf Barilla-Nudeln und Dr. Oetker-Müsli umsteigen, fürchte ich nicht nur für Britannien, sondern auch für mein eigenes Heimatland. Denn wer in der Lage ist, die Briten derart umzupolen, der schafft das in jedem anderen Land. Sogar in Ostwestfalen. Und dann ist Holland in Not.

Montag, 16.Juli 2007: St. Ives, Carbis Bay, Portheras Cove

Über der See blauer Himmel, über dem Land dicke weiße Wolken. Aber nicht kalt. Also auf und von Pendeen zehn Meilen gen Osten nach St. Ives, angeblich einer der 25 Plätze in Cornwall, die man nicht verpassen darf. Der Rough Guide ist da weniger euphorisch (was ich an ihm schätze), aber machen wir uns selbst ein Bild.

Kommt man aus Richtung Pendeen oder Penzance, bleibt man am besten gleich auf dem ersten Großraum-Parkplatz in Trenwith, auch wenn 4.20£ für ein Tagesticket (weniger geht nicht, nur in der Innenstadt, aus der man besser heraus bleibt) nicht gerade geschenkter Parkraum ist. Die Fußkranken nehmen die Shuttle-Busse in die Stadt, 50p p.P., das ist wieder günstig. Oder es wird in die Stadt gelaufen, natürlich. Kommt man von diesem Parkplatz herunter, liegt gleich rechts in einer kleinen Seitenstraße die Tourist Information; da gibt es neben vielen Prospekten auch ein Heftchen mit einer Stadtrunde, in drei Sprachen verfügbar. Die ist tatsächlich gut zu machen, auch wenn die Tour sehr verwirrend und etwas konfus beschrieben ist. So muss man erst mal darauf kommen, dass mit Aussichtsturm die Station der Küstenwacht gemeint ist. Ansonsten ist die Runde ganz gut beschrieben, man kann aber mit dem Stadtplan aus der TI auch so seine Wege erkunden.

Was kann man zu St. Ives sagen? Großstadt in ganz klein, schon irgendwie sehr knuffig, vielschichtig. In den Einkaufsstraßen ehe laut und lärmend, obwohl es heute wohl nicht wirklich voll war. Etwas mediteran, sonst britisch. Die Innenstadt ist natürlich durch den enormen Touristenstrom geprägt, der die Innenstadt beherrscht. Am Hafen die üblichen Marktschreier mit Billigschmuck, Tand und Selbstfahrbooten. Eine Kneipe, ein Bistro, ein Restaurant nach dem anderen. Dann doch unerwartet: die Essens-Preise halten sich für britische Verhältnisse im Rahmen, man kann von britischer Kost über Pizza, Pasties, Sandwiches und Fisch aus dem eigenen Hafen alles bekommen, was einem einfällt. Zwar gibt auch hier die Regel £ = €, aber es ist nicht teurer als in anderen, nicht so touristischen Orten. In den großen Einkaufsstraßen dann noch mal Bäckereien und Bistros, Imbissbuden und Cafes. Wenn man also nicht gerade groß essen gehen möchte, ist man in den verfügbaren kleinen Shops und Bistros bestens versorgt.

 

Schlägt man sich aus der Innenstadt heraus in die Altstadt mit ihren vielen Gässchen, so liegt hinter dem Tate Museum ein ganzes Künstlerviertel mit offenen Studios und Gallerien, man kann zuschauen wie gemalt und gerahmt wird, unzählige Galerien und kleine Ausstellungen, Künstler-Kneipen und -Gesellschaften. Wer sich für Kunst interessiert, wird in St. Ives genug finden. Die Stadt ist tatsächlich so etwas wie eine Stadt der Kunst. Nicht wegen der Außenstelle des Tate Museums in London, sondern auch wegen der vielen kleinen Geschäfte und Ateliers mit Kunst aller Art.

Muss man nun St. Ives gesehen haben? Der eigentlich eher als Wandersmann und Bergwerksbewunderer geprägte Schreiber würde sagen: ich denke schon. Nicht weil St. Ives nun so als Ort außergewöhnlich schön wäre. St. Ives hat etwas, die Atmosphäre findet sich so kaum in einem anderen Ort hier. Die Geschäfte, die winzigen Gässchen der Altstadt, der Hügel mit der St. Nicolas-Kapelle, und nicht zuletzt die Strände rund um St. Ives sind sehens- und erlebenswert. Klar ist das Touristen-Meile hoch fünf, aber geht man aus dem Hafengebiet und der angrenzenden Einkaufsstraße Fore Street heraus, ist es ruhiger, und trotzdem interessanter. Ok, die Einkaufsstraße sollte man auch gesehen haben, solchen Tand und auch schöne Dinge wie die künstlerischen Postkarten findet man woanders kaum. Nicht die St. Ives Parish Church verpassen und den Memorial Garden. Und sich vielleicht die Tourbeschreibung aus der TI holen, die hat ganz gut eingeführt.

Es geht den Coastal Path noch ein Stück weiter bis Carbis Bay, auf diesem Weg hat man wohl die besten Ausblicke auf St. Ives. Mit Carbis Bay beginnt das viele Meilen lange Stück Strandgebiet in dieser Gegend, und zwar mit reinem, feinkristallinen Sand. Wirklich toller Strand. Hinzu kommt das unglaubliche Farbenspiel im Wasser, für das St. Ives so bekannt sein soll. Angeblich hat St. Ives ein ganz besonderes Licht, weshalb so viele Künstler hierher gekommen sein sollen. Es wirkt hier eher so, als wenn man einer Lagune steht als an einem britischen Strand. Eine Pause am Carbis Bay drängt sich geradezu auf, dazu einen Kaffee ein Schoko-Muffin aus der Fore Street, dann geht es wieder zurück zum Parkplatz und die Heimreise steht an.

Fast hätte ich es vergessen. Die Verbindungsstraße zwischen Pendeen und St. Ives, obwohl Hauptstraße, ist kurvig, eng, teilweise steil und unübersichtlich, zeigt noch einmal ein etwas anderes Cornwall. Milde Hügel gekrönt mit großen Steinblöcken, Felder und Wiesen ohne Ende, das Meer auf der anderen Seite. Eine der landschaftich schönsten Strecken, die ich hier so hinter mich gebracht habe. In diesem Gebiet wimmelt es von Standing Stones und Menhiren aus der Bronzezeit.

Obwohl es in St. Ives sogar einen 10-Sekunden-Schauer gegeben hat, ist nun um halb sechs der Himmel fast wolkenlos. Das Abendessen wird verschoben und es geht den kleinen Pad hinter der Calartha Farm herunter zur Portheras Cove. Nach einigen Wirrungen und Abwimmeln von neugierigen Kälbern auf den zu überquerenden Weiden erreicht man eine traumhafte kleine Bucht mit Sandstrand, brausendem Meer und einem kleinen Einschnitt eines Baches aus den Hügeln. Ein traumhafter Ort zum Sitzen und auf das Meer schauen, Noch abwarten, bis die vom Meer bei Ebbe errichtete Sandburg vom Meer auch wieder begradigt worden ist und zurück über den Coastel Path Richtung Pendeen Lighthouse. Kohldampf bis unter die Arme, müde und ausgepumpt. War ein toller Tag, Touri-Hochburg St. Ives, Lagune Carbis Bay, einsame Bucht Portheras Cove. So kann’s weiter gehen.

Dienstag, 17. Juli 2007: St. Michael Mount (revisited), Penzance, Newlyn

Wetter wie gestern, Wolken, aber auch viele sonnige Abschnitte, durchgehend trocken.

Nach dem doch recht anstrengenden Tag gestern ist heute Sightseeing angesagt. Einfach die paar Meilen von Pendeen nach Marazion, dem Städtchen vor St. Michael, man schaut sich das gediegene Städchen an und plant für das Mittagessen vor. Es ist noch nicht Low Tide, also bitte warten, bis der Causeway frei ist, was so gegen 10:45h passiert. Der Garten ist heute leider geschlossen, dafür gibt es aber dieses Mal die Insel bei Sonnenschein. Es ist heute im Vergleich zu Freitag auch erheblich mehr los, aber immer noch erträglich. Nur mit den Parkplätzen wird es knapp. Kleiner Tipp: vor Marazion an der Mauer hinter dem ersten Parkplatz parken. Kostenlos, und angeblich trotz einfacher durchgezogene Linie kein Problem.

Nach einem Pastie aus Philp’s Bakery (gutes Angebot, zivile Preise) in Marazion dann doch noch einen Abstecher nach Penzance.

Penzance preist seine Promenade als sehr schön an, und man solle sie unbedingt besichtigen. Aus meiner Sicht hat jedes Nordseeinsel-Bad mehr zu bieten, Penzance ist eine typische britische Stadt mit einem überhaupt nicht angenehmen Hafen. Ansonsten die üblichen Einkaufszentren, Cafes und Bistros und der dazugehörige Verkehr. Nun gut, dann doch mal die Promenade entlang und man kommt so in den Nachbarort Newlyn.

Newlyn ist noch immer einer der aktiven großen Fischerei-Häfen in Cornwall, hat als Ort an sich aber auch nichts besonders Sehenswertes. Viele Restaurants in Cornwall beziehen ihren Frischfisch aus diesem Ort. Ausgesprochene Fischrestaurants waren aber in Newlyn auch nicht zu sehen.

Die Rückfahrt führt durch den nächsten Ort, Mousehole. Dies ist nun wirklich ein Örtchen, was einen guten Eindruck hinterlässt. Dafür ist der Hafen dort auch nicht mehr in Betrieb, aber der Eindruck ist aufgeräumt, ein bisschen bunt und gepflegt. Noch einmal 2£ für’s Parken und dann nur eine kleine Runde ist für heute doch etwas viel, und so beginnt der Rückweg nach Pendeen.

The Lizard vs. Nordwest-Cornwall

Ein Urteil, welches denn nun die schönere Gegend ist, fällt schwer. Hinzu kommt, dass man nach Urlauben auf Madeira, in Kerry und Süd-Wales, nach Touren durch den Süden Australiens, an den Fjorden Norwegens und durch die Wälder New Englands etwas überfüllt ist. Vieles, was für den Einen neu und toll sein kann, wird da für den Anderen zum schon fast Gewohnten. Das trübt den Blick manchmal etwas.

The Lizard ist ruhiger, sortierter, übersichtlicher. Zwar sind dort auch viele Touristen, aber nach Norden hin nimmt die Anzahl deutscher Auto-Kennzeichen drastisch zu. Das hat mit St. Ives und St. Michael’s Mount und dem Mythos Cornwall zu tun, aber gerade die Deutschen bevölkern den Norden Cornwalls erheblich stärker. Neben den Franzosen, Belgiern, Österreichern usw. Der Norden ist definitiv touristischer. Aber das hat Gründe. So wie Irland hat auch Cornwall seinen Mythos. Aber so wenig in Irland nur Guinness getrunken und gefiddelt wird, so wenig klappert König Artus nach Fahrplan mit seinem Hotte-Hü am Ferienhaus vorbei.

Die Auswahl an Wanderwegen innerhalb des Landes ist im Norden Cornwalls deutlich größer, die Orte sind größer, die touristischen Highlights dichter. Man kann in dieser einen Woche nicht so viel von Nordwest-Cornwall sehen wie in der gleichen Zeit von The Lizard. Der Norden und Nordwesten verfügt, so wurde erzählt, über die beeindruckenderen Steilküsten, auf jeden Fall hat der Norden die schöneren und längeren Strände. Den Coastal Path haben wieder beide, hier oben geht er durch die Minen, durch St. Ives und an wunderschönen kleinen Buchten entlang.

Sucht man die Ruhe und Übersichtlichkeit, Möglichkeiten zum Tauchen und etwas Wandern, würde ich The Lizard empfehlen. Sucht man dagegen ein weiträumiges Wanderwege-Netz, Sehenswürdigkeiten und Abwechslung, würde ich mir einen Ort ab 10 Meilen östlich von St. Ives, oder zwischen Pendeen und St. Ives suchen. Da sind dann die beiden Hauptsehenswürdigkeiten, einige Gärten, größere Städte, schöne Strände in Reichweite. Etwas Ruhe findet man trotzdem noch in den Hügeln und Feldern rundherum, oder in den kleineren Orten und auf dem Coastal Path.

Nur eins war nicht zu erfahren: warum man in Cornwall gut Fahrrad fahren können soll, wie in einige Sites und Prospekten behauptet. Den einzigen ausgewiesenen Fahrradweg, den P3, habe ich in Penzance gesehen, abgeteilt von der Hauptstraße am Hafen entlang.

Mittwoch, 18. Juli 2007: Carn Galver, Men-an-tol, Portheras Cove

Das Wetter setzt sich wie in den letzten Tagen fort, allerdings werden die Wolken allmählich kleiner. Heute soll es noch mal ein Stück zurück gehen um einen der Hügel entlang der Strecke nach St. Ives erkunden. Diese Gegend ist sehr reich an Relikten aus der Bronzezeit, Standing Stones, Stonehenges in Mini und andere Steinhaufen künden von der langen Geschichte dieser Gegend, die immer ein guter Ort zum Leben war, weil nie wirklich kalt, und nie wirklich heiß.

Man fährt also von Pendeen Richtung St. Ives, parkt kurz hinter Rosemergy an der alten Galver Mine und geht von dort hinauf zum Carn Galver, der von einem Stapel riesiger Steine gekrönt ist. Es erinnert zwar etwas an Dartmoor, allerdings kommt man wegen des pieksigen Gestrüpps nicht gut an die Gipfel heran. Ansonsten sind die Wege gut zu gehen, einige Pferde müssen diese Pfade auch vor kurzer Zeit passiert haben. Weiter Richtung Süden.

Was für Norwegen die Wasserfälle und für Holland die Windmühlen sind hier verlassene Minen. Diese Mine wird noch erkundet, an ihr sind die damaligen Abläufe sehr gut erkennbar, sie kann auch nicht so früh außer Betrieb gegangen sein. Auffällig ist, dass sie keine Pumping Station hatte. Was aber wegen der Lage auf einem Hügel auch nicht wundert.

 

Der Schacht ist mit einem Eisengitter abgedeckt, eingeworfene Steine machen aber klar, dass es wenig gesund wäre, in diesen Schacht hinein zu fallen. Übrigens kann man von hier nun die andere Seite des Meeres bei Penzance und Newlyn sehen. Erinnert ein wenig an Gower und Madeira, nur dass man hier jeweils ein Viertelstündchen gehen muss, um jeweils die eine oder die andere Seite des Atlantiks zu sehen. Und nicht wie bei den anderen beiden Inseln beides zu einer Zeit. Zwar ist der Weg über die Hügel für mich nicht wirklich etwas Besonderes, aber wer z.B. das Dartmoor oder ähnliche Gegenden in England nicht kennt, für den wird diese Art von Landschaft neu sein.

Von der alten Mine führt ein Weg zurück weiter westlich, der zum Men-an-tol führt, eine vermutliche Messstelle aus der Bronzezeit. Nach der Lage des Ringsteines und der beiden kleinen standing stones zu urteilen, könnte das Gebilde dazu gedient haben, einen bestimmten Sonnenstand zu messen, nämlich die Sommer-Sonnenwende. Nicht Genaues weiß man aber nicht.

Vom Men-an-tol hält man sich am besten östlich, bis man wieder am Carn Galver auskomt und in das Tal und zur Küste zurückkehrt. Übrigens steht auch in der Nähe eine Art kleine Micro-Stonehenge, der Lunyon Quoit. Der wird aber links liegen gelassen.

Auf den Hügeln herumzulaufen ist zwar ganz nett, aber vom Carn Galver aus sieht man wenig von der Umgebung. Hätte man einen Hügel weiter östlich genommen, könnte man eventuell bis St. Ives hinüber sehen. Oder Westlich und dann nach St. Just und Land’s End.

Nach dem Mittagessen haben sich die Wolken fast völlig verzogen, bei 19°C und strahlendem Sonnenschein bricht der kornische Hochsommer herein. Ideales Wetter für einen Rückzug in die kleine Bucht Portheras Cove, Ausprobieren des neuen Shorties (das ist ein ärmel- und beinloser Neopren-Anzug, eine übliche Bademode in Cornwall und Wales), Dösen in der Sonne, in der grandiosen Brandung herumhüpfen und den Nachmittag an sich vorbeiziehen lassen. Obwohl übrigens die Parkplätze oben am Leuchtturm voll waren und schon an der Straße entlang geparkt wurde, war es unten in der Bucht nicht wirklich voll. Der am Ausgang der Bucht in das Meer mündende Bach mit seinen Monsterkieseln hat noch einen großen Vorteil: man kann schon unten seinen Shortie auswaschen, die Füße wieder salz- und sandfrei bekommen und seine Kinder wieder erkennbar bekommen, wenn man welche dabei hat.

Und wenn morgen das Wetter halbwegs mitspielt, kommt noch eine größere Tour, die man so vielleicht nur selten im Leben hinbekommt. Der Wetterbericht auf BBC meint, dieser Mittwoch wäre nun doch der schönste Tag der Woche gewesen, ab morgen in den Midlands und im Osten starke Niederschläge, im Südwesten auch bedeckt und einzelne Schauer. Die Fähre wird trotzdem gebucht. Während Teile der Midlands unter Wasser stehen.

Donnerstag, 19. Juli 2007: Hugh Town, St Mary’s, Isles of Scilly

28 Meilen vor der westlichen englischen Küste liegt ein winziges Archipel, die Isles of Scilly. Es besteht aus 100 bis 150 Inseln, je nachdem was man als Insel oder als Felsen zählt, und je nach Höhe der Tide. Ursprünglich ein Teil der Penwith Peninsula, später vom Meer abgetrennt, sind die Isles of Scilly so etwas wie in Mini-Biotop, hier hat Großbritannien die meisten Sonnenstunden, hier gibt es keine Vergnügungsparks oder Halli-Galli. Verkehrmittel der ersten Wahl sind Boote und Schiffe, nur ein paar wenige Autos und Busse sind auf der Insel.

Fünf der Inseln sind bewohnt, die restlichen gehören den Vögeln und der Natur. Die Ansicht dieser Inseln über einen Radius von 270° um einen herum kann man auf Bild nicht festhalten. Er ist atemberaubend schön. Daher können die Bilder auch nur einen sehr groben Eindruck der Gegend liefern. Dazu kommt noch das türkisfarbene Meer, in dem sich die Wolken abmalen und das scheinbar ständig seine Farbe zwischen türkis und dunkelblau wechselt.

St. Mary’s ist neben Tresco und St. Agnes mit einem maximalen Durchmesser von drei Meilen die größte Insel, Hugh Town die größte Stadt. Na gut, sagen wir der größte Ort. Obwohl die Inselgruppe von außen den Eindruck erweckt, man wäre jetzt in der Südsee, betritt man in Hugh Town doch wieder sichtbar englisches Terrain. Ein paar Supermärkte, Photo- und Andenkenläden, eine Apotheke, Andenkenläden, eine Bank, ein paar Pubs und diverse Hotels, das war Hugh Town aber auch schon weitestgehend. Trotz der geringen Ausdehnung kann man auf St. Mary’s einige Wanderungen unternehmen. Drei Touren über die Insel sind in einem Führer beschrieben, den man für 1£ auf der Fähre bekommen kann. In der Tourist Info gib es noch mehr Material. Aber die vorgeschlagenen Wanderungen sind sicher ein guter Anfang, anstatt selbst zu suchen. Für die Isles of Scilly gibt es eine separate Ordnance Survey Explorer Map, die Karte 101.

Es bietet sich an zwei Touren miteinander zu verknüpfen. Einmal die am Pendennis Lighthouse und den tollen Granitfels-Formationen vorbei weiter nach Old Town, dann am Old Town Cafe (Kelly’s Icecream schmeckt auch gut) weiter nach Norden und nach Hugh Town zurück. Geht man noch einmal von Hafen zum Star Castle, dem heute größten Hotel hier, auf den Hügel hinauf, findet man noch mehr schöne Plätze mit Aussichten auf die umgebenden Inseln. Sollte jemand hier her wollen und länger verbleiben: vorher im Detail informieren und buchen, Unterkünfte sind eher rar gesät. Im Sommer werden täglich Ausflüge mit Booten und Schiffchen auf die verschiedenen Inseln angeboten. Man kann sich definitiv hier länger beschäftigen.

Die Geschichte von St. Mary’s, und die aller dieser Inseln, ist lang und wechselhaft, aber sehr interessant. Wegen des sehr milden Klimas waren die Isles of Scilly lange Zeit der große Lieferant von Blumen und Pflanzen, noch heute sind viele Felder in Bearbeitung, es werden Pflanzen zum Verkauf angeboten. Überhaupt ist die Insel in seiner Flora eher in die südliche Hemisphäre orientiert, Palmen, Blumen und Farne. Dieses Micro-Archipel ist ein Unikum, vor allem bei gutem Wetter und guter Sicht. Wer in Cornwall war und nicht hier auf den Isles of Scilly, hätte sich lieber St. Ives sparen sollen.

Wie kommt man dahin? Entweder per Hubschrauber oder Flugzeug ab Land’s End, Penzance oder Exeter. Alternativ ab Penzance mit einem Schiff morgens um 9:15h, Mittwochs schon um 8:00h, die mittelgroße Fähre fährt täglich nach St. Mary’s. Vorbuchen ist in den Sommermonaten stark empfohlen, eine eintägige Hin- und Rückreise kostet 36£ pro Nase. In gut 160 Minuten geht es hinüber, in etwas kürzerer Zeit um 16:30h wieder zurück zur großen Insel. Bei schlechtem Wetter und/oder schwerer See sollte man sich den Ausflug sparen, es sei denn, man hat eine Astronauten-Ausbildung oder eh keinen Magen. Für weitere Details sei auf den Rough Guide verwiesen, da stehen auch Telefon-Nummern und Historie der Isles of Scilly drin. Unser Schiff war die Scillonian III, ein gepflegtes und sauberes Schiff mit Kneipe, Bistro und vielen Außenplätzen.

Noch schnell in Penzance ein paar Sandwiches gekauft und verdrückt, dann wieder zurück nach Pendeen, morgen früh ist Abreise, noch packen, dann stehen wieder viele Meilen bevor, bevor wieder die Fähre nach Calais bestiegen wird. Kilometer? Was sind Kilometer? Und was waren noch mal Euros?

Freitag, 20. Juli 2007: Pendeen – Exeter – London – Dover – Calais – Dunkerque

Um acht geht es los, Abschied von den Minen und Jenny’s Cottage. Bei Bodmin erstes Highlight, die Fahrt durch das Bodmin Moor. Etwas später vor Exeter tiefe Einblicke in das Dartmoor, dann viel country side. Auf der M3 staut es sich vor der Junction 29 auf die M25 London Orbital, Staus, Geknubbel. Der Uhrzeiger wandert langsam vor, dann immer schneller. Es wird eng mit der Fähre um 16:30h! Wie hoch waren noch mal die Kosten für eine Umbuchung?

Kurz nach Abzweig von der M25 auf die M20 nach Maidstone und Dover setzt sich ein Citroen C4 vor mich und räumt mir bis Folkestore bei Tempo 160 die Bahn frei. Danke, „T111 LAU“! Um 16:15h Ankunft am Check-in von Seafrance, die Fähre hat wegen des heftiges Windes eine halbe Stunde Verspätung, und die Passagiere können sogar noch einen Moment warten. Das war knapp. Man merke: 8:00h ab Pendeen, 16:15h in Dover bei Missachtung aller Verkehrsregeln und nur wenigen Pausen. Ich muss anmerken, dass noch ein paar andere Wagen mich und den Citroen überholt haben.

Die Fähre stampft durch die nicht gerade glatte See, vor Calais muss sie warten. Noch die paar Kilometer bis nach Dunkerque, das Hotel Gens Le Mer ist recht schnell gefunden, trotz fehlender Französisch-Kenntnisse. Dann ein kleiner Rundgang durch Dunkerque, das doch viel größer ist als gedacht. In der Nacht Trubel auf den Gängen, Hundelärm, Einschlafen dauerte etwas.

Reisehinweise

Ab Dover führt um die M20 und die M25 kein Weg herum, jedenfalls keiner mit Gewinn. Dann gibt es zwei Möglichkeiten. Die erste bis Heathrow, dann M4 Richtung Reading und Bristol, vor Bristol auf die M5 bis Exeter. Vorteil: besser planbar, nur Autobahn. Aber deutlich länger als Version 2: Vor Heathrow auf die M3 Richtung Southhampton, dann auf die A303 Richtung Horniton/Exeter, Rest A30 Richtung Exeter. Diese Strecke ist deutlich kürzer, die Routenplaner sind sich nicht einig, welches die schnellere oder bessere Strecke ist. Hin war es so la’la, zurück bin ich sehr gut durchgekommen, bis auf einen kleinen Stau vor Stonehenge, wo die Leute natürlich langsamer fahren und gucken müssen. Ansonsten ist diese Strecke zum großen Teil zweispurig ausgebaut, aber natürlich mit Kreisverkehren und Ortsdurchfahrten. Das bremst, aber selbst die meisten Briten fahren A303 und nicht M4/M5. Was für den Ferienbeginn im Raum London und Southhampton dann zu ziemlichen Staus führt. Haben die Briten noch Schule, würde ich die A303 nehmen.

Dann aber. Will man Richtung Penwith, hält man sich ab Exeter auf der A30 nach Okehampton, nicht Plymouth ansteuern, das kann zum Nadelöhr werden. Also oben herum um das Dartmoor. Dann Richtung Bodmin, Redruth und Penzance, danach entsprechend weiter, immer A30. Nach Pendeen geht es vor St. Just ab. Die Fahrt am Dartmoor vorbei und durch das Bodmin Moor ist super! Tolle Aussichten, tolle Strecke. Unbedingt Zeit lassen.

Will man nach The Lizard, nicht den Routen-Planern und Anfahrtsbeschreibungen glauben. Biegt man hinter Bodmin Richtung Truro ab, wie oft angegeben, stehen einem eine gute Stunde enge, verwinkelte Straßen bevor. Die Strecke bis Coverack dauert dann eine leicht deutlich mehr als eine gute Stunde und kostet Nerven. Stattdessen bis kurz vor Penzance, dann die größere Straße A394 über Marazion mit St. Michael’s Mount nach Helston und weiter Richtung St. Kaverne (für den Osten). Das Einzige, was für Truro spricht, ist der niedrige Spritpreis (Sommer 2007: Unleaded95 93.9p). Eventuell kann auch das Abbiegen von der A30 vor Penzance Richtung Falmouth sinnvoll sein, wenn man eher vor Höhe Helston ankommen möchte. Aber eben nicht über Truro. Außer man muss noch etwas mehr einkaufen. Einen Tesco gibt es in Helson aber auch, ebenso am Ortseingang von Penzance.

Thema Planung: Nach diversen Fahrten und verschiedenen gewählten Abläufen würde ich anraten, mögliche Übernachtungen immer so zu planen, dass man vor den Abfahrten der Fähren schon möglichst nah am Ausgangshafen ist. Also Dover oder Folkstone auf der einen Seite, maximal Ostende, besser Dunkerque oder Calais auf der anderen Seite. Von der Atmosphäre her würde ich die belgischen Örtchen vorziehen. Hat man die M25 vor sich, oder das Ruhrgebiet, werden Staus und andere Verzögerungen immer zum Stress. Oder wenigstens nicht selten zum Stress. Kommt man nach acht Stunden Fahrt aus Cornwall in Dover an, lieber in einem Guest House bleiben; die morgentlichen zwei Kilometer in Dover zur Fähre sind dann planbar. Und lieber einige Pfund oder Euros für Übernachtungen verbraten als sich wegen Hetze und Stress auf der M25 den Hals zu brechen.

Samstag, 21. Juli 2007: Dunkerque – Paderborn

Der Rundgang durch die Stadt wird gestrichen, ich will wieder nach Hause. Es läuft prima. Doch plötzlich vor Gent Stillstand. Ein schwerer Unfall an der Ausfahrt Allter, die Autobahn ist komplett gesperrt. Zweieinhalb Stunden steht alles still, eine Mutter liegt mit ihren Kindern auf der mittleren Spur und puzzelt, eine Frau sitzt auf der Leitplanke und liest. Kaum jemand bleibt im Auto, man macht einen Spaziergang. Und man kommt in’s Gespräch mit Briten und Belgiern, hier ein Schwätzchen und da ein Plausch. Wäre es nicht so ein trauriger Anlass gewesen (Unfall mit drei Toten) und nicht so ein Zeitverlust, hätte man es fast genießen können.

Vor Dortmund noch dem Stau an der Schnettker-Brücke umfahren, ansonsten glatt durch den Pott, um 17:10h wieder zuhause. Geschafft. Ich auch.

Das übliche Fazit (oder: Mein Senf an dieser Stelle)

Liegen Vergleich zwischen The Gower und The Lizard noch nahe, kann man die Penwith Peninsula gar nicht mehr vergleichen. Aber allen dreien ist die Vielfalt an Vegetation und landschaftlicher Schönheit gemein. Einen Vergleich zwischen Gower und Lizard hatte ich schon versucht. Penwith muss man für sich betrachten.

Der Wechsel zwischen Lizard und Penwith hatte den Vorteil, dass man zwei unterschiedliche Ecken kennengelernt hat. Lizard als eher beschaulicheren Ort, Coverack als ruhiges, beinahe liebliches Dörfchen. Penwith ist touristisch, aber wenn man von den Magneten St. Ives, Michael’s Mount und Land’s End absieht, auch wieder nicht so, wie man das für andere beliebte Feriengegenden erwarten würde. Ich habe weniger touristisches Treiben erfahren als befürchtet. Penwith’s Stärke als Urlaubsort, wenn man das so will, ist die Vielfalt, die Lizard so nicht hat: die Minen, weite Flächen an Feldern und auch Open Access Areas (frei zugänglich, nicht bewirtschaftet), und eben auch mal einen Tag mehr Action, wie in St. Ives. St. Michael’s Mount ist sehenswert, Penzance ist eine richtige Stadt, das Minack Theater, die Isles of Scilly, die Liste ließe sich noch lange fortsetzen. Die weiter östlich gelegenen Küsten und Strände haben wurden leider nicht erreicht, die Zeit war zu knapp. Tintangle ist entfallen und vieles mehr. Penwith eignet sich für viele Arten Urlaub. Hat aber eben auch eine eigene Art, nicht mit Süd- oder Nord-Wales vergleichbar, wenn dann schon etwas mehr mit dem Süden von Devon.

Cornwall wirklich zu erleben heißt zu wandern. An viele Stellen, wie Cape Cornwall, kommt man auch mit dem Auto heran, aber das wird wegen Gebühren teuer und die Anzahl an Parkplätzen ist immer begrenzt, da kurvten ein paar Leute länger herum. Der Coastal Path ist zwar nicht immer und überall der Bringer, manchmal sogar etwas langweilig. Aber die schönsten Stellen werden nur über ihn erreicht. Man muss bereit sein sich auf den Weg zu machen. Couch Potatoes sollten vielleicht doch besser anders planen. Oder sie sehen eben nix von dem, was die Gegend interessant macht.

Die stereotype Behauptung von schlechtem Wetter in UK kann so auch wieder nicht bestätigt werden. Penwith ist schmal und lang, daher eher Seewetter. Es kann mal herbe regnen, und nach einer halber Stunde wieder heftigst die Sonne scheinen. Wechselhaftes Wetter im positiven Sinne. Im Nachhinein muss ich konstatieren, dass man für tolle Strände und Gegenden, interessante Historie und Abwechslung von Zuhause nicht 10 Stunden fliegen muss. Und Great Britain ist wirklich als Urlaubsort vielfach unterschätzt, obwohl die Deutschen hier in Cornwall nach den Briten die meisten Touristen stellen.

Schöne Gegend, nette Leute, prima Urlaub. Punkt.

Und weil das bis auf die letzten beiden Tage alles vor Ort geschrieben wurde, ist der Monolog auch wieder so lang geworden. Jeden Tag ein Bisschen, da kommt Einiges zusammen.

Literatur

Die Karten der Ordnance Survey-Serie habe ich in Wales kennengelernt; alle zwei Jahre neu aufgelegt, sind sie das verlässlichste und beste Kartenmaterial im 1:25.000-Format. Ob Wanderwege, Straßen, Orte oder Sehenswürdigkeiten, alles drin. Besuche ich eine Gegend in UK, bestelle ich als Erstes die entsprechende Karte. Für Wanderungen unverzichtbar.

Die Rough Guides kennen ich schon seit dem Devon-Urlaub, es gibt sie nicht nur für UK, sondern noch für viele Länder. Als Reisevorbereitung und -begleitung allererste Wahl, zur Orientierung, zum Nachschlagen und zur Planung von Ausflügen. Alle Informationen kompakt, übersichtlich, vollständig, verlässlich. Immer sein Geld wert, so ein Rough Guide.

Die restlichen Bücher sind Option, aber beide ganz brauchbar.

[1] Cornwall/Kernow, Hans-Günter Semsek, Reise-Know-How-Verlag, 2. Auflage 2005, ISBN 3-8317-1331-6

[2] Cornwall – Somerset – Devon – Dorset, Caroline Görnandt, Dumont-Verlag, 2. Auflage 2002, ISBN 3-7701-4753-7

[3] Ordnance Survey Explorer Map, Map 103: The Lizard, Falmouth & Helston

[4] Ordnance Survey Explorer Map, Map 102: Land’s End, Penzeance and St. Ives

[5] The Rough Guide to Devon & Cornwall, Robert Andrews, Ausgabe 2006, ISBN 1-84353-312-X

[6] Ordnance Survey Explorer Map, Map 101: The Isles of Scilly